Mittwoch, 1. Juni 2011

"I had a Dream..."

Ich denke jeder hat so seine Träume, manche sind konkreter, manche utopisch, wieder andere sind immer da und kommen mit der Zeit erst hervor.

Ich war eines der Kinder, die behaupten können, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Meine Eltern haben mir stets jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, mir alles ermöglicht, was man einem Kind nur ermöglichen konnte. Ich habe Länder gesehen, Konzerte, Shows und Musicals besucht und alles gehabt, was das Herz eines kleinen Mädchens höher schlagen ließ. Jedoch habe ich mir einen Traum aufgehoben, bis jetzt.

Amerika hat mich schon immer fasziniert. Schon als kleines Kind wohnten meine Barbies in Malibu und hatten amerikanische Namen, Filme sah ich nur amerikanische und auch das Essen aus den Staaten war mir am liebsten. In Deutschland gibt es Amerika überall. MTV strotzt nur so von englischsprachigen Shows und wahrscheinlich deswegen habe ich auch allmählich meine Affinität für diese Sprache entwickelt. Durch die Werbung wird man zusätzlich überhäuft mit englischen Slogans. Amerika ist omnipräsent.

In der Schule war ich stets engagiert wenn es um das Thema Amerika ging, ich brachte Top Leistungen und Noten in dem Fach Englisch nach Hause. Zudem schrieb ich Liedertexte und Geschichten, alles auf Englisch. Bis zur 10. Klasse ist mir das alles nicht wirklich so bewusst gewesen. Als dann jedoch die Welle der Austauschschüler kam, wurde mir umso klarer, dass mich dieses Land anzog wie eine Motte das Licht. Zu diesem Zeitpunkt jedoch, fühlte ich mich noch nicht reif für ein gesamtes Jahr im Ausland, allein in einem anderen Land, ohne Familie und Freunde. Da war ich noch nicht stark genug für. und so sah ich zu wie meine Mitschüler nach Ecuador, Uruguay, Bolivien und manche auch in die USA flogen und ich hier in Deutschland zurückblieb. Aber das war gut so. Das gehörte alles zu meinem Plan.
Ich war schon immer ein Mensch der gern plante. Mein gesamtes Leben ist durchdacht und das ist auch gut so. Hätte ich keinen Plan für meine Zukunft, so wäre ich sicher hilflos aufgeschmissen.

Zwar war mir nie bewusst, in welcher Weise Amerika in meinen Lebensplan passte, jedoch wusste ich, dass es dazu gehörte und sich nicht wegdenken ließ, auch wenn es für eine geraume Zeit dann wieder in den Hintergrund geriet.

Erst als es dann auf das Ende der Schulzeit zuging, wurden diese Pläne wieder konkreter. Man machte sich Gedanken darüber, welchen Weg man nach dem Abitur einschlagen würde. Für mich gab es nur zwei Wege: Studium oder Amerika. Mein Traum blieb mir immer im Hinterkopf und so kam es unweigerlich dazu, dass ich mich bei einer Au Pair Organisation bewarb. Au Pair zu werden war zunächst eigentlich gar nicht mein Plan gewesen. Je mehr ich mich jedoch damit beschäftigte, umso mehr gefiel mir diese Idee. Ich hatte unbewusst allerlei Erfahrungen im Umgang mit Kindern gesammelt und es jedes Mal genossen, vor allem weil mir die Kinder auch immer aufgeschlossen gegenübertraten und mich einfach geliebt haben.
Der Plan schien perfekt, an ein Studium wurde erstmal kaum ein Gedanken verschwendet und Amerika war präsenter wie eh und je. Es ging alles ziemlich schnell, die Unterlagen hatte ich zügig zusammen und nach dem Interview konnte er für mich sofort losgehen. Dann jedoch ein Einbruch…

Vier Monate vergingen ohne dass ich etwas von einer potenziellen Gastfamilie hörte. Stillstand. Allmählich verlor ich die Hoffnung und sah mich nach Alternativen um. Ich bewarb mich sogar in Holland an einer Uni, beantragte Bafög und war in Gedanken schon bei meinem Studium. Und nebenbei musste ich mich ja auch noch auf mein Abitur konzentrieren. 
Bis dann die Rettung kam…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen